Georges Sorel (1847-1922) war ein französischer sozialistischer Theoretiker und Philosoph. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker des Syndikalismus, einer Bewegung innerhalb des Sozialismus, die auf gewerkschaftlichen Aktivismus und direkte Aktion setzt.
Sorel wurde in Cherbourg, Frankreich, geboren und studierte an der École polytechnique in Paris. Nach seinem Studium arbeitete er als Ingenieur und Lehrer. Er engagierte sich auch politisch und war ein aktives Mitglied der Französischen Sozialistischen Partei.
Sorels wichtigstes Werk ist das Buch "Réflexions sur la violence" ("Reflexionen über die Gewalt"), das 1908 veröffentlicht wurde. In diesem Werk argumentiert er, dass Gewalt ein notwendiges Mittel zur Durchsetzung sozialer Veränderungen sei. Er betrachtete den Generalstreik als effektives Werkzeug im Kampf der Arbeiterklasse gegen den Kapitalismus.
Sorels Ideen hatten einen starken Einfluss auf die marxistische Linke, insbesondere auf den Syndikalismus, den Anarchismus und den revolutionären Sozialismus. Seine Theorien über die Gewalt und den Klassenkampf prägten viele revolutionäre Bewegungen des 20. Jahrhunderts.
Obwohl Sorel einige Kritik für seine radikalen Positionen erntete und von einigen als "rechts" oder "faschistisch" eingeordnet wurde, waren seine Ideen auch inspirierend für viele intellektuelle und politische Bewegungen. Er bleibt eine umstrittene Figur, aber seine Beiträge zum sozialistischen Denken und zur Theoretisierung des Klassenkampfes haben ihn zu einer wichtigen Figur in der Geschichte der Arbeiterbewegung und des politischen Denkens gemacht.
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